Kannst du mit Sprache Wünsche wahr werden lassen? Kannst du mit deiner Sprache Ziele leichter erreichen? Oh ja! Nicht nur das: Ich halte es sogar für eine BeDINGung, dass du von den DINGen sprichst, die du in dein Leben einladen willst. Doch: Wähle deine Worte achtsam! Du materialisierst mit deiner Sprache zu jeder Zeit – auch das, was unbewusst in die falsche Richtung führt.

Hier teile ich drei effektive Wege, um wirkungsvoll zu sprechen:

1. Zeichne geistige Bilder – und sprich darüber

2. Vermeide Verneinungen

3. Sprich in der grammatikalischen Wirklichkeitsform

1. Zeichne geistige Bilder – und sprich darüber

Ich erwähne es immer wieder: Unser Hirn liebt Bilder! Es verbindet Bilder in Millisekunden mit bisherigen Erfahrungen und Erlebnissen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob etwas tatsächlich geschieht, ob es im Fernsehen läuft oder ob jemand von etwas spricht.

Für das Hirn besteht auch kein Unterschied, ob etwas in der Gegenwart, in der Vergangenheit oder in der Zukunft stattfindet. Es reagiert auf sprachliche Bilder immer so, als würden sie jetzt und TAT-sächlich geschehen.

Unser Hirn reagiert auch auf Bilder, die wir nur hören

Und wie reagiert es? Einerseits aktiviert es die gleichen Regionen, die für die entsprechende Handlung zuständig sind: Sehe ich also jemanden in einen Apfel beissen (oder höre ich die Person nur davon sprechen), aktiviert mein Hirn die «Apfelbeiss»-Zentren. Das sind jene Zentren, in denen Impulse beobachtbar sind, wenn ich selber in einen Apfel beisse.

Andererseits reagiert das Hirn mit Gefühlen und veranlasst den Ausstoss von entsprechenden Hormonen – je nachdem, was ich in der Vergangenheit für Erfahrungen damit gemacht habe, in einen Apfel zu beissen. So kann ich mich heute noch freuen, wenn ich an ein schönes Ereignis von früher denke oder jemand davon erzählt. Oder ich ärgere mich beim Gedanken an eine vergangene Situation, und durchflute meinen Körper immer noch mit Stresshormonen.

Gleiche Schwingungen ziehen einander an

All diese Reaktionen auf Bilder kreieren kräftige Schwingungen. Und diese Schwingungen wirken! Die Physik zeigt, dass gleiche Schwingungen miteinander in Resonanz gehen. Deshalb ziehen wir Dinge in unser Leben, auf die wir unsere Aufmerksamkeit richten – oder über die wir sprechen!

Tipp 1 für die sprachliche Wunscherfüllung: Male Bilder und sprich darüber

Male (tatsächlich oder geistig) ein Bild dessen, was du dir wünschst. Und dann sprich so oft wie möglich darüber! Unterhalte dich mit einer Freundin oder einem Freund darüber, als wäre dein Wunsch schon Wirklichkeit: Wie sieht dein Leben dann aus? Was wirst du dann tun? Welche Gefühle wirst du dann empfinden? Spüre diese Gefühle! Dann werden die Schwingungen noch stärker. Du wirst auf kraftvolle Weise anziehen, was du dir wünschst.

2. Vermeide Verneinungen

Es ist also relevant, dass du gedanklich und sprachlich die Bilder zeichnest, die du auch erreichen willst. Das heisst: Sprich von Erwünschtem – und nicht von Unerwünschtem.

Von Erwünschtem statt von Unerwünschtem sprechen

Letzteres tun wir, wenn wir Verneinungen verwenden: Mit Warnungen und Sätzen wie «Renn nicht auf die Strasse!», «Fall nicht herunter!» oder «Diese Präsentation darf nicht in die Hosen gehen!» betonen wir ein unerwünschtes Resultat. Das führt uns in die falsche Richtung. Wir werden damit im ungünstigen Fall genau das anziehen, was wir zu vermeiden suchen.  

Das geschieht auch ohne Verneinungen: Sage ich «Zieh dich warm an, sonst holst du dir eine Erkältung» oder «Wenn wir die Präsentation vermasseln, springt uns der Kunde ab», zeichne ich ebenfalls ein unerwünschtes Bild. Auch diese Aussage wird mich und andere in die falsche Richtung führen.

Tipp 2 für die sprachliche Wunscherfüllung: Vermeide Verneinungen

Zeichne sprachlich Bilder des erwünschten Resultats. Vermeide also Verneinungen, die immer das betonen, was du NICHT haben oder erreichen willst.

Nimm Worte wörtlich

Auch einzelne Worte können ein ungünstiges Bild zeichnen. Dafür lohnt es sich, Worte neu zu betrachten und sich bewusst zu machen, was sie wirklich bedeuten.

Gerade im Zusammenhang mit Bildern verwenden wir beispielsweise häufig «Ich stelle mir vor». Das lässt sich günstiger formulieren. Denn mit diesem Ausdruck stellst du etwas vor dich, verbaust dir den Weg und die Sicht. Willst du das? Es ist zielführender zu sagen «Ich mache mir ein Bild davon». So gibt es für jede ungünstige Wortwahl eine günstigere Alternative. 

3. Sprich in der grammatikalischen Wirklichkeitsform

Wir können von Wünschen auf eine schwache oder starke Art und Weise sprechen. Entsprechend werden wir die Wünsche schwach oder stark anziehen.

Schwach ist zum Beispiel, wenn wir Wünsche und Ziele mit dem als höflich betrachteten Konjunktiv II oder Irrealis äussern: «Ich MÖCHTE …», «Ich HÄTTE gerne …» oder «Es WÄRE schön, wenn …». Dann nehmen wir uns und unseren Willen zurück. Lies die soeben aufgelisteten Beispiele laut vor. Spürst du die Zurückhaltung in diesen Formulierungen?

Kein Wunder: Der Irrealis heisst übersetzt die «Unwirklichkeitsform». Sie wird korrekterweise nur angewendet, um Begebenheiten zu benennen, die wahrscheinlich nicht eintreten werden oder unmöglich sind – oder um Zweifel an einem Sachverhalt zum Ausdruck zu bringen: «Wenn die Sonne morgen scheinen WÜRDE, WÜRDE ich mit euch ins Schwimmbad fahren». Ich bringe damit zum Ausdruck, dass die Sonne wahrscheinlich oder sicher nicht scheinen wird. Jedenfalls zweifle ich es an.

Indikativ statt Irrealis = Wirklichkeit statt Unwirklichkeit

«Ich WILL gerne …», Ich WÜNSCHE mir, dass …» oder «Ich WERDE mir zur Belohnung ein Glas Sekt gönnen, wenn …» sind wunderbare Alternativen für den Irrealis. Sie rücken Wünsche in greifbare Nähe. Diese Formulierungen sind im grammatikalischen Indikativ formuliert. Er ist benannt nach dem lateinischen «modus indicativus», was so viel heisst wie «zur Aussage bzw. zur Anzeige geeigneter Modus». Wir verwenden ihn, um ein tatsächliches Geschehen oder eben die Wirklichkeit darzustellen.

Der Indikativ ist die einzige grammatikalische Form, die in jeder Sprache dieser Welt existiert! Er ist herrlich konkret – und ein weiteres kraftvolles Instrument, mit dem du die Chance erhöhst, dass deine Wünsche wahr werden.

Tipp 3 für die sprachliche Wunscherfüllung: Sprich im Indikativ statt im Irrealis

Formuliere deine Wünsche und Ziele im konkreten Indikativ bzw. der Wirklichkeitsform. Lass den als höflich betrachteten, aber schwachen Irrealis weg.

Ich wünsche dir viele erfüllte Wünsche – und viel Vergnügen beim Materialisieren!

 

PS: Allen drei im Blog erwähnten Wegen, um wirkungsvoller zu sprechen, ist im online-Training für eine bewusste Sprache je ein Modul gewidmet. Mit Videos, inhaltlichen Inputs sowie Umsetzungs- und Wahrnehmungsübungen vertiefst du die Instrumente im Alltag und übernimmst sie nachhaltig in deinen Sprachgebrauch.