Es gibt ein Mittel, das den (im letzten Blog erläuterten) “Energieausgleich” sowohl herstellen als auch aus dem Gleichgewicht bringen kann: das liebe Geld.

Genauer gesagt bringt uns nicht das Geld aus der Balance, sondern unsere Bemühungen, es zu verdienen. Interessanterweise lässt sich der Begriff “verdienen” sowohl vom germanischen Wort für “Sklave, Knecht” als auch von der indogermanischen Wurzel für “laufen, fliessen” ableiten.

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Geld ist nicht mehr Gold

Pragmatisch betrachtet ist Geld ein Mittel zum Zweck. Es erleichtert die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen, indem es klein und handlich ist. Das gilt jedenfalls für Bargeld, das genau aus diesen Gründen dereinst das schwere Gold als Zahlungsmittel ablöste.

Heute wird Geld laufend virtuell erschaffen. Geld ist vom wertvollen Gut zu einem Stück Papier oder nur zu einer Zahl im Computer geworden, ohne echten Wert dahinter. Der “Geldschein” spricht für sich: Er scheint nur noch Geld zu sein… (1)

Dazu hat Präsident Richard Nixon 1971 mit seinem Beschluss, Geld nicht mehr an Edelmetall zu binden, massgeblich beigetragen. (2) Seither ist Geld nur mehr “Fiat-Geld” (von lateinisch “fiat” = es geschehe, es werde!) – also Geld ohne inneren Wert, das sich von den Banken beliebig vermehren lässt und somit eine chronische Inflation und Verschuldung mit sich bringt.

Wir haben uns von der natürlichen Ordnung entfernt

Auch wenn Geld im Lauf der Zeit verwässert und sich zu einem rein virtuellen Wert gewandelt hat, so lassen wir uns dennoch von diesem Geld korrumpieren. Wir rennen ihm hinterher, als würde unser Leben davon abhängen.

Auch ich gehöre zu jenen, die im ersten Moment sagen: Das stimmt doch! Ohne Geld kann ich weder die Miete bezahlen noch Essen kaufen!

Doch diese Aussage deckt lediglich auf, wie sehr wir uns mit unserer heutigen Lebensweise komplett von Banken und Wirtschaft – zu der auch der Lebensmittelladen um die Ecke gehört – abhängig gemacht haben. Wir haben unser gottgegebenes Menschenrecht auf ein Stück Land, Luft und Wasser (das englische Wort für Recht – LAW – steht für Land, Air und Water – (3)) an Unternehmen abgegeben und bezahlen dieses nun teuer und ohne Aufzumucken. Dies ist für uns so selbstverständlich geworden, dass wir uns gar nicht mehr vorstellen können, dass die natürliche Ordnung in Wahrheit anders aussieht.

“verdienen” kommt von “Sklave” …

Diese Abhängigkeit bewirkt, dass das Gewinnen von Geld in unserem Leben oberste Priorität erreicht hat. Viele ordnen dem alles unter: Ihre Zufriedenheit, den Einsatz ihrer Lebenszeit – und die Wahl, welche ihrer Fähigkeiten sie wem und wie verkaufen.

An dieser Stelle ist es interessant zu betrachten, wo das Wort “verdienen” etymologisch herkommt. Es setzt sich aus der Vorsilbe “ver-” und dem Wort “dienen” zusammen. Letzteres ist aus dem althochdeutschen thionōn entstanden, das wiederum eine mit -n- erweiterte Ableitung vom germanischen *þewa- für “Sklave, Knecht” ist (4).

Die Gefahr, dass wir uns mit dem Verdienen von Geld zum Sklaven machen, ist also schon sprachlich erkennbar.

… und ebenso von “fliessen”

Interessanterweise gibt es jedoch noch eine andere Herleitung für den Begriff “dienen”. Ich zitiere aus dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (4):

Verbindet man germ. *þewa- mit aind. takti ‘eilt’, lit. tekė́ti ‘laufen, fließen, rinnen’, aslaw. tešti ‘laufen, rennen’, russ. teč’ (течь) ‘fließen’, so ist Anschluß an die Wurzel ie. *teku̯- ‘laufen, fließen’ möglich. Für das Substantiv ergäbe sich eine Bedeutungsentwicklung von ‘Läufer’ zu ‘Knecht’ (…).

(Ver-)Dienen als fliessen! So ergibt es Sinn, dass Geld in der Spiritualität für den energetischen Lebenfluss, für Lebensenergie steht. Haben wir Geld, läuft es!

Der Unterschied zwischen Knechtschaft und Lebensfluss

Meines Erachtens liegt der Unterschied zwischen Geld, das unser Leben fliessen lässt, und Geld, für das wir uns zum Sklaven machen, hier:

Wenn wir einer Tätigkeit nachgehen, die wahrhaft unserem Herz und unserem Talent entspricht, die uns Freude bereitet und bei der wir uns jeden Tag darauf freuen, sie auszuüben, dann erfüllen wir unseren Lebensplan. Eine solche Tätigkeit wird dazu führen, dass wir reichlich belohnt werden – sei es mit Geld oder etwas anderem. So verdientes Geld steht für Lebensenergie und natürlichen Lebensfluss.

Sobald wir uns jedoch erst überlegen, was wir tun könnten, um ein Einkommen zu generieren, begeben wir uns in die Knechtschaft. Dann gehen wir gedanklich vom Geld aus statt von unseren innewohnenden Gaben und Vorlieben. Wir lassen uns vom Aussen statt vom Innen lenken. Das spüren wir energetisch: Eine solche Beschäftigung wird uns kaum so erfüllen wie jene, die wir ohne den primären Gedanken an Geld gewählt haben.

Ich merke hier der Vollständigkeit halber an, dass Geld verdienen nicht bei allen gleich funktioniert. Es mag jene geben, die ihre ausschliesslich am Geld orientierten Ideen erfolgreich umsetzen. Sie haben dann wohl eine andere Aufgabe als Menschen, die ihr Geld bewusst verdienen und den Prozess dahin zur persönlichen Weiterentwicklung nutzen. Zusammenfassend lässt sich sagen: Geschafft hast du es dann, wenn du einen Weg gefunden hast, Geld zu verdienen und gleichzeitig zufrieden zu sein – du selbst zu bleiben.

Erfolg mit “unbehaglichen” Marketingkanälen – geht das?

Über den Unterschied zwischen Lebensfluss und Knechtschaft entscheidet nicht nur das WAS, sondern auch das WIE.

Ich erfuhr dies anhand meiner eigenen beruflichen Tätigkeit:

Für mein Unternehmen – meine Herzensangelegenheit – richtete ich mithilfe meines Mannes und Marketingexperten diverse Marketingkanäle und Funnels ein, um neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Der Erfolg war gross: Auf diesem Weg erreichte ich eine grosse Anzahl Menschen! Jedoch blieben die gewünschten Einnahmen aus, da ich nicht bereit war, den Weg zu Ende zu gehen. Ich hätte mich dafür vom Gefühl her – eben – zum Sklaven gemacht.

So beschloss ich nach Monaten des Ausprobierens, mir selber treu zu bleiben: Ich verzichtete auf bezahlte Marketingkampagnen in den sozialen Medien, löschte mein Facebookkonto und entfernte mich unter anderem von LinkedIn. Entscheide, bei denen jeder Marketingprofi die Hände verwirft!

Seither kommt das Geld auf andere Weise zu mir – meist auf unerwarteten Wegen, manchmal wie ein lebendiger Bergbach, manchmal nur als dünnes Rinnsal. Es braucht mein Vertrauen und mein Wissen, dass ich immer genug Geld haben werde. Gleichzeitig folge ich allen Impulsen und Eingebungen, die zu mir kommen: Vom Schreiben eines Blogs bis zum Versenden von E-Mails an Unternehmen, die von meinen Kursen für Führungskräfte profitieren können. Hauptsache, es ist authentisch und kommt von innen heraus!

Geld gewinnen, ohne sich vom Geld knechten zu lassen: So bleibt der Energieausgleich gewahrt.

 

(1) Allen, die sich für das Thema Geld interessieren und/oder auch beruflich damit zu tun haben, empfehle ich wärmstens das Gespräch zwischen Jo Conrad und dem Finanzexperten Arne Freiherr von Hinkelbein. Dieser klärt fundiert über Entstehung und Hintergründe des Geldes auf und liefert dabei erstaunliche Fakten, die wenig bekannt sind: https://www.youtube.com/watch?v=Xd1xscr4hQA 

(2) Artikel “Das Verbrechen von 1971: 50 Jahre Geld ohne Gold” von Thorsten Polleit: https://www.misesde.org/2021/08/das-verbrechen-von-1971-50-jahre-geld-ohne-gold-das-ende-des-systems-von-bretton-woods Der Artikel liefert Erklärungen für die aktuelle (von den Medien bislang noch nicht gebührend aufgegriffene) Finanzkrise.

(3) Die Britin Kali Spell erläutert Hintergründe zur Entstehung des heutigen Rechtssystems und vor allem die Kraft und die wahre Bedeutung von rechtlichen Ausdrücken in ihrem Schaffen – hier in einem hochinteressanten Gespräch mit Leanne Brown (zum Begriff LAW ab Minute 12 – in ENGLISCH): https://www.youtube.com/watch?v=-qU9wbLQMAI

(4) Erläuterungen zum Wort “verdienen” im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache: https://www.dwds.de/wb/verdienen